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Generalkonzept

Herangehensweise

Da es eine erhebliche Menge an Unbekannten gibt und spezifisches Know-How noch fehlt, soll das Projekt in kleinen, inkrementellen Schritten und Iterationen bewältigt werden. Planung, Umsetzung und Reflexion verschiedener Teilprojekte passieren gleichzeitig oder gehen fliessend ineinander über.
Gesamt.- und Teilkonzepte orientieren sich an den 12 Prinzipien der Permakultur und den Grundelementen Sonne, Wasser & Erde(Biomasse) aus denen alle Anwendungen zusammengesetzt sind.

Erste Schritte

Wie erwähnt stellen die Elemente Sonne, Wasser & Biomasse Grundpfeiler des Projekts dar, da pflanzliches und damit auch tierisches Leben von diesen Elementen bestimmt wird. Dies stellt natürlich die extremstmögliche Vereinfachung dar, lenkt aber den Fokus darauf, dass jeder Teil des Systems so aufgebaut ist um.
- Sonnenenergie einzufangen
- Wasser zu speichern
- Biomasse zu produzieren oder zu verwerten

Die Konservierung von Wasser ist der Grundpfeiler jedweder nachhaltiger Bewirtschaftung von der ich bisher erfahren habe und auch in der Permakultur der zentrale Punkt. Ein rares Gut in Birgisch. Deshalb sollte der Fokus darauf liegen durch strukturelle eingriffe in die Landschaft sowie gezielte Bepflanzung das Wasserspeichervermögen und die Verteilung des Wassers zu verbessern.

Ebenfalls soll, an gezielten Stellen, mehr Biomasse, also organisches Material, angehäuft werden. Die Anhäufung und Speicherung von Biomasse ist wichtig, da sie zur Steigerung der Fruchtbarkeit des Bodens und zur Kohlenstoffbindung beiträgt. Systeme mit einer hohen Menge an Biomasse und hoher Fruchtbarkeit dienen zur intensiven Nutzung und produzieren Outputs mit hoher Qualität (Lebensmittel).

Systeme mit hoher Fruchtbarkeit gehen oft in eine Zustand verringerter Diversität über. Dies, da oft wenige Spezies die Fruchtbarkeit ideal ausnutzen können und schliesslich dominieren. Hier gilt es also eine gewisse Balance zu erreichen und/oder Schnittstellen zwischen Arealen mit hoher Fruchtbarkeit und hoher Diversität zu schaffen.

Darüber hinaus kann die Nutzung von Biomasse als Quelle erneuerbarer Energie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern.

Sonnenlicht stellt eine reichlich verfügbare Ressource dar. Durch Pflanzen wird die Energie der Sonne als Biomasse gespeichert und kann danach in verschiedene Gebieten eingesetzt werden (Holz, Kompost, Nahrungsmittel, etc.). Sonnenlicht kann auch direkt als Wärme oder Elektrizität genutzt werden.

Diese Elemente stehen in engem Bezug zu einander und bilden eine positive Rückkopplung indem mehr Wasser mehr Anhäufung von Biomasse erlaubt, was wiederum die Speicherung von mehr Wasser erlaubt. Durch Bepflanzung von Büschen und Bäumen wird also die Biomasse erhöht und durch korrektes Management entsteht ein gewisser Wasser-Puffer sowie Schatten was das Wasserspeicher vermögen im Hang erhöht. Das Wurzelwerk sichert zudem den Hang.

flowchart LR
   id1((Wasser speichern)) --> id2((Biomasse akkumulieren))
   id2 --> id1
   id3((Diversität erhöhen))--> id2
   id2 --> id4((Nutzung durch den Menschen)) --> id2
   id5(Sonnenenergie einfangen)--> id2

Die Wasser-Rückhaltung spielt also eine Schlüsselrolle. Die gezielte Speicherung und Verteilung von Wasser, sei es passiv durch landschaftsökologische Maßnahmen oder aktiv durch Bewässerungssysteme, ist von essenzieller Bedeutung. Dies ermöglicht eine effiziente Wassernutzung und unterstützt die langfristige Stabilität der Ökosysteme.
Permakultur-Pionier Bill Mollison erkannte bereits die Wichtigkeit der Wasserrückhaltung und entwickelte Ansätze, um Regenwasser zu sammeln und in der Landschaft zu speichern1.
Eine seiner bekanntesten Techniken ist die Schaffung von "Swales" im Gelände, um Regenwasser aufzufangen und in die Wurzelzonen von Pflanzen zu leiten. Diese Mulden helfen, Wasser zu speichern und Bodenerosion zu minimieren. Mollison propagierte auch die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern als Wasserspeicher und betonte die Wichtigkeit von Agroforstwirtschaft zur Erhaltung der Wasserverfügbarkeit.

Ein weiterer Ansatz von Mollison war die Gestaltung von "Konturenlinien", die das Gelände so lenken, dass Wasser gleichmäßig verteilt wird und in tieferen Bodenschichten gespeichert wird. Dies fördert das Pflanzenwachstum und die Bodenfruchtbarkeit.

Ein wesentlicher Zusammenhang besteht auch zwischen der Akkumulierung von Biomasse und der Erhöhung der Biodiversität. Durch die Schaffung eines reichhaltigen Lebensraums für verschiedene Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen wird die Artenvielfalt gefördert. Diese Biodiversität wiederum unterstützt die Gesundheit des gesamten Ökosystems und trägt zur natürlichen Regulation von Schädlingen bei.

Aktive Kompostierung und die Anwendung von Mulch und Biochar sind ebenfalls zentrale Strategien zur Erhöhung der Biomasse. Durch die bewusste Zufuhr von organischem Material in Form von Kompost werden Nährstoffe im Boden angereichert und das Pflanzenwachstum gefördert. Die Verwendung von Mulch reduziert den Feuchtigkeitsverlust durch Verdunstung, fördert das Bodenleben und trägt zur Bildung von fruchtbarer Erde bei.

Diese grundlegenden Prinzipien der Biomasse-Akkumulierung in der Permakultur zeigen, wie Wasserspeicherung, Bodengesundheit, Biodiversität und Nährstoffkreisläufe miteinander verbunden sind und wie sie gemeinsam zur Schaffung nachhaltiger und widerstandsfähiger Landwirtschaftssysteme beitragen.

Implementation

Ein Video, welches ziemlich genau meine Vision beschreibt --> Josef holzer


Wasser speichern

  • Swales & Konturlinien
  • Teiche
  • Bodenbedeckung erhöhen (Bepflanzung & Mulch)
  • Humusreiche Schicht vergrössern, Bodenstruktur verbessern
  • Abfluss verlangsamen/reduzieren
  • Evaporation verkleinern
  • Feuchtigkeit erhöhen (Boden / Luft)
  • Kondensation fördern (Fog catchers, stone pile irrigation)

Biomasse akkumulieren

  • Kompostieranlagen bauen (Kompost)
  • Erosion verringern
  • Pflanzen/Pilz/Tier Populationen vergrössern
  • Biochar einarbeiten (Terra preta)

Diversität erhöhen

  • Pflanzen diversifizieren
  • Micro Ökosysteme herstellen
  • Grenzen zwischen Mikroökosystemen vergrössern

Vorgehen

1. Konzept

--> Bepflanzungskonzept


  1. Mollison, B. (1988). Permaculture: A Designers' Manual. Tagari Publications. 

  2. Pimentel, D., & Kounang, N. (1998). Ecology of Soil Erosion in Ecosystems. Ecosystems, 1(5), 416-426. 

    1. Holmgren, D. (2002). Permaculture: Principles and Pathways Beyond Sustainability. Holmgren Design Services.


Letztes Update : 22. April 2024
Erstellt : 9. Mai 2023

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